Hallo ihr Lieben,
endlich, endlich schreib ich wieder und hoffe, dass Ihr mir nicht allzu böse über die lange schöpferische Pause seid.
Es ging mir aber nicht so gut und ich war leider nicht in der Stimmung zu schreiben, ich hatte das Gefühl keinen richtigen Satz auf die Reihe zu bekommen.
Letztes Jahr erlitt ich leider zwei Fehlgeburten, eine Ende April aufgrund dessen ich dann im Krankenhaus eine Ausschabung unter Vollnarkose habe durchführen lassen. Die zweite Fehlgeburt folgte dann am
Nach der ersten Fehlgeburt und der Narkose fingen bei mir Panikattacken und Angstzustände an. Ich hatte Probleme in die Arbeit zu fahren, habe dann schlimme Attacken im Auto auf der Autobahn durchlebt. Das hat dazu geführt, dass ich kein Auto mehr fahren konnte. Ihr wisst schon … die Angst vor der Angst… Ich fühlte mich nur zuhause am sichersten und auch das Einkaufen entwickelte sich zum Horror für mich.
Ich war dann lange krankgeschrieben, versuchte es auch mit Tabletten. Diese Medizin legte mich irgendwie still, ich war nur noch müde, kam kaum aus dem Bett und war bis zuletzt nicht mehr in der Lage morgens meinem Kind auf Wiedersehen zu sagen. Schließlich setzte ich das ganze Zeug dann im Februar diesen Jahres ab.
Ich konnte nur in Begleitung irgendwohin fahren oder meine Einkäufe erledigen. Ich hatte das Gefühl mich nicht von zuhause entfernen zu dürfen, ich hatte Angst dass was Schlimmes passiert wenn ich nicht da bin. In die Arbeit fahren – ich arbeite auf dem Hohenstaufenring auf der anderen Rheinseite – ging gar nicht mehr, die Fahrt dahin war für mich eine Weltreise. Ich bekam einfach keine Luft mehr um so weiter ich von zuhause weg fuhr. Ich hatte meine Unabhängigkeit verloren, ich musste immer meinen Mann fragen ob er mich fährt …
Im März versuchte ich wieder arbeiten zu gehen, zuerst nach dem Hamburger Modell, aber fahren konnte ich trotzdem nicht. Olaf musste mich jeden Morgen fahren und drei Stunden später abholen. Das ist ein ätzendes Gefühl !!!! Im Büro ging es mir mal gut mal schlecht, auch da fühlte ich mich eingeengt, bekam schlecht Luft obwohl es nichts mit meiner Arbeit an sich oder mit den Kollegen zu tun hatte.
Und dann wurde ich dieses Frühjahr wieder schwanger …. Wir hatten den Mut natürlich nicht verloren…. Nachdem ich bei der Untersuchung das erste Mal das Herzchen hören konnte, wusste ich, dass alles gut wird. Und es ist gut, wir erwarten um den
Trotzdem habe ich innerlich noch Probleme alles erlebte zu verarbeiten. Oft kommen mir die Bilder aus der verhängnisvollen Nacht hoch, ich habe wohl drei Jahre alles schön verdrängt und jetzt nach den Fehlgeburten, die für mich ja doch auch Verlust bedeutet haben, kommt alles hoch. Vielleicht liegt es auch an den Hormonen der Schwangerschaft, ich weiß es nicht. Nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich alles therapeutisch wieder in Angriff nehmen.
Nun, jetzt freuen wir uns auf unsere nächste Prinzessin und ich hoffe, ihr versteht warum ich so lange nichts geschrieben habe. Jetzt aber genug von mir, schließlich geht es hier um Cara.
Cara geht es gut, sie ist nach wie vor ein fröhliches und aufgewecktes Kind.Letztes Jahr nach den Sommerferien hat endlich dieses fürchterliche Erschrecken bei ihr aufgehört. Bis zuletzt war es so schlimm geworden, dass sie beim Erschrecken ihr Gesicht verzog als ob sie den Teufel in Person gesehen hätte, und daraufhin ganz doll anfing zu schreien, richtig mit Tränen und hochrotem Gesicht. Wir hatten gar keinen Mut mehr irgendwohin mit ihr zu gehen, jedes Geräusch versetzte sie in diesen Zustand. Es war einfach Horror !!!!
Wir versuchten in Holland eine Woche Urlaub zu machen, hatten ein nettes Ferienhaus in Den Haag gemietet. Leider gefiel es unserem Kind nicht, sie war unruhig, hat sich nach wie vor über alles erschreckt. Dazu kam, dass das Wetter am zweiten Tag umschlug und es nur noch regnete. Nach zwei Tagen sind wir dann wieder nach hause gefahren.
Ich fing danach zu hause an Cara Reiki zu geben und sie zu erden, ich weiß nicht ob das der Auslöser war, aber als die Kita wieder anfing, war das Erschrecken weg !! Einfach weg, von heut auf morgen !!!! Es war wie ein Wunder für uns und es ist auch nie wieder aufgetaucht. Seit damals hat Cara sich entspannt, sie ist aufmerksamer geworden und kann sich endlich auf andere Dinge konzentrieren. Unser Kind genießt endlich die Umwelt anders, sie horcht dem Gezwitscher der Vögel und wenn ich das nach mache dann lacht sie. Sie merkt sich Liedertexte schneller wenn man sie ihr einige Male singt, sie lacht schon nur bei der ersten Zeile….
Cara hat angefangen den Kopf in die Richtung zu drehen aus welcher sie Stimmen hört oder man sie direkt anspricht. An ihrer Mimik erkennt man, dass sie genau weiß wann man mit oder von ihr spricht. Sie ist ein kleiner Schelm J.
Wir sind auch zu dem Ergebnis gekommen, dass es schon anstrengend ist so Urlaub zu machen. Ein Traum wäre es, wenn es möglich wäre eine Betreuung für Cara mit in den Urlaub zu nehmen, jemand der sich gut mit ihr beschäftigen kann und uns ein wenig entlastet. Im Endeffekt ist es kein Urlaub so, wir verändern lediglich die Umgebung , aber sonst läuft ja auch alles so wie zuhause.
Ich habe eine Vision von einem Hotel oder Haus am Meer, nur für Familien mit behinderten Kindern. Schöne Wohnungen, ein Restaurant (damit man nicht auch noch kochen muss im Urlaub) in welchem die Bedürfnisse der besonderen Kinder berücksichtigt werden, püriertes Essen, Sondennahrung usw. UND tagsüber eine Betreuungen welche sich mit den Kindern beschäftigt. Wenigstens stundenweise, damit die Eltern auch alleine was machen, oder sich intensiver um die Geschwisterkinder beschäftigen können. Krankengymnastik und und und …. Das wäre mein Traum !!!! aber wer kann denn so was aufbauen ! wer hat soviel Geld ?Wenn ich Millionen im Lotto gewinnen würde, so könnte ich diesen Traum wahr werden lassen……
Ich weiß nicht ob und wo wir nächstes Jahr Urlaub machen, um irgendwohin hin zu
Cara kann auch mit den Augen besser folgen, es ist als ob sie auch hier viel mehr wahr nimmt und mehr sieht. Aber trotzdem wissen wir nicht wie und was in ihrem Köpfchen ankommt. Man kann natürlich eine Reaktion in ihrem Gesicht erkennen wenn wir ihr was vor die Augen halten, es macht wieder Spaß ihr ein Buch zu zeigen und vorzulesen. Sie merkt sich die Texte und nach einiger Zeit erkennt sie das Buch bereits nach der ersten Zeile. Außerdem schaut sie sich die Bilder genauer an.
Natürlich gibt es nach wie vor die Momente in welchen wir sie nicht verstehen. Leider hat sie wieder so eine „Unart“ entwickelt welche wir nicht unterbrechen oder beeinflussen können. Und zwar wird das von Emotionen ausgelöst, von Lachen oder sich freuen. Sie macht sich ganz steif, geht in die Spastik, reißt den Mund auf und atmet direkt in den Rachen. Es ist als ob dann auch der Kiefer blockiert das erzeugt ein Geräusch als ob sie keine Luft mehr bekommen würde. Es fing Anfang des Jahres harmlos an und jetzt ist es intensiver und hält länger an.Zwischendurch lacht sie, dann geht es weiter und hält bis zu 20 Minuten an. Meistens macht sie das beim An- und Umziehen, beim Windeln wechseln und manchmal wenn man ihre Position ändert (vom Arm auf die Couch). Ich komm damit nicht immer klar …. Dieses Geräusch des Erstickens macht mich aggressiv, es macht mich wütend, dass ich es nicht unterbrechen kann, dass ich die Situation nicht ändern kann. Wir waren damit bereits bei zwei Neurologen, beide bestätigten zum Glück, dass es sich nicht um Krämpfe handelt sondern um einen Ausdruck ihrer Emotionen. Da sie sich nicht anders ausdrücken kann tut sie es eben auf diese Art und Weise. Natürlich ist es bei weitem nicht so anstrengend wie das Erschrecken letztes Jahr, aber trotzdem sind wir manchmal erschöpft davon. Wieder eine dieser Phasen …. Aber es geht Cara trotzdem gut dabei, sie leidet nicht darunter und das ist wichtig. Einziger Nachteil, sie ist danach ein wenig aus der Puste und heiser weil sie durch dieses anstrengende Atmen ihren Kehlkopf strapaziert. DAS ist das einzige Negative zurzeit !!!
Der Rest ist gut, ich kann mich nur wiederholen, sie ist ein fröhliches Kind, ein Sonnenschein und macht stets kleine Fortschritte. Wir lieben sie über alles und, ja, sie ist vielleicht verwöhnt. Aber wie mein Mann sagt : „wenn wir sie nicht verwöhnt hätten, dann wäre sie vielleicht nicht so weit gekommen !“ Sie weiß wo sie hingehört und ist zufrieden. Weint nur wenn ihr richtig was weh tut, und meckert selten J … vielleicht könnt ihr das auf den neuen Fotos erkennen J
Zu guter Letzt wünschen wir Euch allen schöne Weihnachten und eine guten Rutsch ins Neue Jahr !
Bleibt gesund und glücklich …
alles Liebe
Eure Lucy